Die Nasenatmung, im Vergleich zur Mundatmung, hat eine Vielzahl von positiven Effekten auf die Körperchemie und das autonome Nervensystem. Diese Atemtechnik wird in vielen Kulturen, insbesondere im Yoga und in der Atemtherapie, gefördert, da sie als gesünder und effizienter angesehen wird.
Durchführung der Nasenatmung
Im Kontext von Atemübungen und Atemreisen ist die Nasenatmung oft mit einem kompletten füllen der Lunge und einem vorgegebenen Tempo verbunden. Deshalb macht es auch hier Sinn sich einmal das Erklärungsvideo anzuschauen.
Effekte auf die Körperchemie
- Optimale Sauerstoffaufnahme: Die Nasenatmung ermöglicht eine effizientere Sauerstoffaufnahme. Die Nasenwege haben eine besondere Struktur, die den Luftstrom verlangsamt, wodurch der Sauerstoff besser im Blut aufgenommen werden kann.
- Erhöhte Kohlendioxidretention: Durch die langsame und kontrollierte Atmung über die Nase wird Kohlendioxid länger im Körper gehalten. Kohlendioxid spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des pH-Werts im Blut und ist entscheidend für die Sauerstofffreisetzung aus dem Hämoglobin in die Zellen (Bohr-Effekt).
- Befeuchtung und Erwärmung der Atemluft: Die Nasenatmung befeuchtet, filtriert und erwärmt die eingeatmete Luft, bevor sie in die Lungen gelangt. Dies schützt die Atemwege und die Lungenbläschen vor irritierenden Stoffen und Trockenheit.
- Nasenatmung und Nitratoxid: Die Nasenatmung fördert die Produktion von Stickoxid (NO) in den Nasenwegen. Dieses Molekül hat verschiedene physiologische Funktionen, einschließlich der Erweiterung der Blutgefäße (Vasodilatation) und der Verbesserung der Sauerstoffaufnahme und -verteilung im Körper.
Effekte auf das autonome Nervensystem
- Aktivierung des parasympathischen Nervensystems: Die Nasenatmung fördert in der Regel den parasympathischen Tonus, der für Ruhe und Entspannung verantwortlich ist. Dies hilft, die Herzfrequenz zu senken und den Blutdruck zu regulieren, was zu einem Gefühl der Gelassenheit beiträgt.
- Stressreduktion: Einige Studien zeigen, dass die Nasenatmung in Verbindung mit langsamen, tiefen Atemzügen die Ausschüttung von Stresshormonen (wie Cortisol) senken und das Stressniveau verringern kann. Dies ist besonders wichtig für das allgemeine Wohlbefinden und die psychische Gesundheit.
- Regulation der Atmung: Die Nasenatmung fördert tiefere und gleichmäßigere Atemzüge, was zu einer besseren Atemregulation führt. Dies kann die Lungenkapazität erhöhen und die Effizienz der Atmung steigern, wodurch der Körper besser mit Sauerstoff versorgt wird.
- Verbesserte Autoregulation und Körperbewusstsein: Die bewusste Nasenatmung kann helfen, ein besseres Bewusstsein für die eigenen bodily sensations und Emotionen zu entwickeln. Dies kann in Stresssituationen zu einer besseren Selbstregulation und Kontrolle beitragen.
Fazit
Die Nasenatmung hat signifikante positive Effekte auf sowohl die Körperchemie als auch das autonome Nervensystem. Sie optimiert die Sauerstoffaufnahme, reguliert den pH-Wert des Blutes und fördert die aktive Nutzung von Stickoxid. Gleichzeitig kann sie zu einer Aktivierung des parasympathischen Nervensystems führen, was Stress reduziert und zu einem besseren emotionalen Gleichgewicht beiträgt. Daher ist die Nasenatmung nicht nur eine gesunde Atemtechnik, sondern auch ein wirksames Instrument zur Förderung des allgemeinen Wohlbefindens und der inneren Ruhe.