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Planning Poker

Voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten

Planning Poker hat nichts mit „Straight Flush“ oder „All-in“ zu tun. Es ist eine Schätzmethode, die in vielen agilen Formaten, wie Scrum, angewandt wird. Sie kann sowohl für „Aufwände“ (Story Points) als auch für „Nutzen“ (Business Value) eingesetzt werden.

Planning Poker Scrum Pin
Planning Poker – Kartenspiel in Scrum, Kanban & Co.

Ablauf des Planning Poker

Typischerweise sind die zu schätzenden Elemente User Stories oder anderweitig vorbereitete Aufgaben, bei denen das zu Erreichende klar ist. Zusätzlich sollten diese Elemente in möglichst kleine, umzusetzende Elemente zerteilt sein. (Damit ist nicht gemeint, dass es eine Art ToDo Level gibt, sondern Elemente die innerhalb von Tagen zu erarbeiten sind – nicht Monaten.)

Das gilt sowohl für das Schätzen von Story Points – entkoppelte Elemente, die umsetzbar sind. Als auch für Business Value – entkoppelte Elemente, die einzeln einen Geschäftswert generieren.

Ist die Vorbereitung getan, erfolgt das Planning Poker in einem Meeting, zu dem alle betroffenen Personen eingeladen sind. Handelt es sich um die Umsetzung, dann das ganze, umsetzende Team, handelt es sich um Business Value, dann alle Stakeholder die im Projekt involviert sind. Das gewährleistet eine Identifikation Aller und maximiert den Effekt der Schwarmintelligenz.

Wenn es nicht um eine sehr begrenzte Anzahl von Stories geht, wird das Meeting oft in einer Time Box organisiert. D.h. es wird eine fest definierte Zeit verabredet und möglichst die wichtigsten Punkte zuerst behandelt. Das kann bei Estimations, bei denen noch kein Business Value vorliegt schwer sein. Bei Estimations von Story Points würden die Stories mit dem höchsten Business Value am Anfang stehen.

Cooler Timer für’s Time-Boxen

Für den Ablauf hat jeder Teilnehmer einen Satz Planning Poker Karten. Das sind Spielkarten mit der Fibunacci Reihe bedruckt: eine Karte mit der „0“, eine mit der „1“, eine mit der „2“ …. bis „42“ plus eine mit „♾️“ und eine mit einer Kaffee-Tasse.

Dann wird eine Story kurz vorgestellt: Der Satz vorgelesen und vielleicht noch etwas zu dem zu Erreichendem und ggf. Rahmenbedingungen oder Zusammenhang im Projekt.

Jeder hat die Möglichkeit Verständnisfragen zu stellen.

Nun pickt jeder eine Zahl, die er als Schätzung abgeben würde und hält diese gleichzeitig auf Zeichen des Moderators hoch. (Count Down von 3 bis 1)

Entweder liegen alle Schätzungen nah beieinander, dann wird der Mittelwert verwendet.

Oder es gibt große Diskrepanzen. Das ist meist ein Zeichen dafür, dass es eine unterschiedliche Wahrnehmung des Gewünschten gibt. In diesem Fall darf der Höchste und der Niedrigste in weniger als 1 Min. erläutern, wie das Ergebnis zustande gekommen ist. Inhaltliche Missverständnisse können jetzt ausgeräumt werden und es folgt eine neue Schätzrunde.

Und so wird mit allen Stories verfahren.

Aber halt, wie fangen wir an? Was ist unsere Orientierung?

Referenzstories im Planning Poker

Um einen Startpunkt zu haben sind Referenzstories hilfreich. Dinge, die schon in der Vergangenheit gemacht wurden. Hat das Team schon gemeinschaftlich Stories oder Features umgesetzt? Hier einfach mal 3, 4 oder 5 verschieden große zu Rate ziehen und mit Punkten versehen. Es ist hilfreich, wenn das Team eine „1“ dabei hat und etwas in Richtung „8“ oder „13“. Gleiches gilt auch für Business Value. Am Ende ist es eine Schätzmethode, die sehr stark auf Referenzen beruht. Es ist leichter abzuwägen – etwas ist grösser oder kleiner als eine andere Story.

Hat ein Team noch nie zusammen gearbeitet, dann kann es Sinn machen die ersten 3 Stories als Referenz zu definieren. Es kommt dann in den Flow und kann beim zweiten Schätztermin die Referenzen verbessern.

Es gab ja noch die 2 „Sonderkarten“:

Unendlich: das sind Stories bei denen eine Person nicht in der Lage ist zu schätzen.

Frage 1: Braucht es noch Erklärung?

Frage 2: Können wir diese Stories unterteilen, so dass die Einzelteile schätzbar werden?

Kaffee-Tasse: Wenn diese Karte gehoben wird, ist eine Pause gewünscht. Die wird dann auch gemacht, denn jeder Teilnehmer soll immer in der Lage sein voll mitzuwirken.

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